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Sprachentwicklung

Das Erlernen der Sprache ist bedeutsam, um anderen Menschen gegenüber Gefühle und Befindlichkeiten auszudrücken, sowie eigene Gedanken oder Informationen auszutauschen.

Störungen der Sprache beeinträchtigen die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes und erschweren zudem die Aneignung neuen Wissens [nach W. von Suchodoletz (2008). Sprech- und Sprachstörungen. In F. Petermann (Hrsg), Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie.Göttingen: Hogreve.]

Ein Kind erwirbt die Sprache weitgehend regelgeleitet im Zeitraum von der Geburt bis etwa zum vierten Lebensjahr. In dieser Zeit lernt das Kind Laute zu bilden. Mit diesen Lauten gestaltet es dann einzelne Wörter und Wortverbindungen. Auf dieser Grundlage konstruiert es schließlich zunehmend komplexere Sätze.

Damit ein Kind das Sprechen weitgehend unbeschwert erlernen kann, benötigt es:

  • intakte organische Gegebenheiten
  • adäquate motorische Voraussetzungen
  • ausreichende kognitive Grundlagen
  • intakte Sprechwerkzeuge
  • ein lernförderndes soziales Umfeld
  • eine ausgeprägte Sinneswahrnehmung.

 

Zu den Grundbausteinen der Sprachentwicklung zählen:

  • die Wahrnehmung
  • der phonetisch - phonologische Sprachbereich
    Die Bildung von Lauten wird erlernt (Phonetik). Die erworbenen Laute werden zur Bildung von verständlichen Wörtern passend zusammengefügt (Phonologie).
  • der semantisch - lexikalische Sprachbereich
    Ein ausreichender Wortschatz (Lexik) wird aufgebaut und der Bedeutungsgehalt von Wörtern und Sätzen wird erfahren. Die Gestaltung sowie Übertragung von Begriffen wird beleuchtet und eingeübt (Semantik). Sprachliche Äußerungen werden in ihrem Sinn und Zusammenhang verstanden.
  • der morphologisch - syntaktische Sprachbereich
    Das Kind leitet aus dem Sprachangebot seines sozialen Umfeldes grammatische Regeln ab und nutzt diese Kenntnisse zur Bildung von einfachen bis zu komplexen Satzstrukturen. Dabei beachtet es eine sinnvolle Wortstellung im Satz.
  • der pragmatisch - kommunikative Sprachbereich
    Das Kind erkennt zunehmend die Bedeutsamkeit des Sprechens. Es nimmt Kontakt zu anderen Menschen auf und stellt Fragen. Es erkennt, was es mit dem Einsatz von Sprache bewirken kann und setzt die Sprache zunehmend zum Erreichen eigener Ziele ein. Es setzt sich sprachlich mit anderen Menschen auseinander und tauscht sich mit ihnen aus.
  • der Bereich des Schriftspracherwerbs
    Die Kinder erwerben das Lesen und Schreiben und erfahren hiermit zusätzliche Möglichkeiten, Informationen zu erhalten und weiterzugeben. Sie verschaffen sich damit einen weiteren Zugang zur Sprache und erweitern ihre metasprachliche Kompetenz, Lesekompetenz und Bildungskompetenz.



Lautentwicklung

(nach Petermann u.a., Elternbasierte Sprachförderung im Vorschulalter, Hogrefe 2010)

  Lebensmonat

  Sprachproduktion

    2. – 3.

  - Gurrlaute: Fortwährende Steigerung der 
     Lautproduktion
  - Lachen

    4. – 6.

  - Imitation vorgesprochener Vokale

    6. – 9.

  - Kanonisches Lallen: Kind produziert Konsonant-Vokal-
     Verbindungen mit zunehmender Länge

  10. – 14.

  - Produktion erster Wörter

  18.

  - 50-Wort-Grenze: Die Kinder lernen in der Folge sehr
     schnell weitere Wörter (Wortschatzspurt)

 

 

Grammatikalische Entwicklung

(nach Petermann u.a., Elternbasierte Sprachförderung im Vorschulalter,
Hogrefe 2010)

   Lebensjahr

  Sprachproduktion

  Beispiele

  1;0 – 1;6

  - Einwortäußerungen (meist Nomen)

  Ball, Auto, Mama

  1;6 – 2;0

  - Zwei- und Dreiwortäußerungen
     (Artikel, Präpositionen und  
     Fragepronomen fehlen oft)

  - Beginn der Numerusmarkierung

  Mama spielen

  Oma Keks 

  Blume → Blumen

  2;0 – 3;0

  

  - Einfache zielsprachliche Sätze
     (Verbendstellung; erste
     Kasusdifferenzierungen)

  - Genuserwerb

  Da kommt Auto rein.


  Die Katze, der Mann, 
  das Auto

  3;0 – 4;0

  - Komplexe Sätze (Nebensätze mit
     flektiertem Verb am Satzende)

  Ich warte, weil die
  Ampel rot ist.

  ab 6;0

  - Metasprachliche Kompetenz
     (Sprache reflektieren)

  Wie meinst du das?

 

Mit etwa 18 Monaten sollte ein Kind etwa 50 Wörter erworben haben. Ist dies nicht der Fall, besteht ein begründeter Verdacht auf das Vorliegen einer Sprachentwicklungsverzögerung. Diese Kinder sollten in ihrer Sprachentwicklung intensiv beobachtet werden, damit rechtzeitig geeignete sprachfördernde Maßnahmen ergriffen werden können.

Mit der Phase der Zweiwortäußerungen setzt die grammatikalische Gestaltung der Sprache ein. Die Kinder verdeutlichen, welche Personen oder Objekte handelnd beteiligt oder wo diese lokalisiert sind. Dabei sind die Sätze meist nicht vollständig. Es fehlen oft die Beugungsformen und die Wortendungen. Auch Funktionswörter wie Artikel oder Präpositionen werden ausgelassen. Die Äußerungen des Kindes sind dabei nicht immer eindeutig.

Im Alter von etwa zwei Jahren setzt sich die grammatikalische Ausgestaltung der Sprache weiter fort. Der Kasus wird erworben und die Pluralentwicklung setzt ein. Es folgt der Erwerb der Genusmarkierung.

Mit dem dritten Lebensjahr erwerben die Kinder die regelhafte Stellung des Verbs und die korrekte Wortstellung bei Fragestellungen und Verneinungen. Zunehmend werden nun auch komplexe Satzstrukturen wie Nebensätze gebildet.

Mit Erreichen des vierten Lebensjahres können die Kinder bereits komplexere Sätze verstehen und auch selbst bilden. Sie sind jetzt auch in der Lage, kleine Geschichten zu erzählen. Die grammatikalische Entwicklung ist damit weitgehend abgeschlossen.

Die sprachlichen Fähigkeiten entwickeln sich jedoch lebenslang weiter und die Kinder sind zunehmend besser in der Lage, auch mithilfe der Sprache zu kommunizieren. Das Kind muss dabei lernen, seine Sprache zielgerichtet einzusetzen.
Die Eltern haben mit ihrem Sprachverhalten maßgeblichen Einfluss auf die sprachliche Entwicklung ihres Kindes. Sie fördern ihr Kind, wenn sie sich intensiv mit ihm befassen, sich ihm zuwenden und die Bereitschaft zeigen, auf Interaktions- und Kommunikationsversuche ihres Kindes einzugehen.

 

 

Sprachentwicklungsstörungen

(nach Petermann u.a., Elternbasierte Sprachförderung im Vorschulalter,
Hogrefe 2010)

Die Lautproduktion, die Zusammensetzung von Lauten zu verständlichen Wörtern, die Kombination von Wörtern zu sinnvollen Sätzen und die Verwendung von geeigneten Sätzen zur Gestaltung von zusammenhängenden Geschichten sind festen Regeln unterworfen.


Ein Kind wird als sprachunauffällig bezeichnet, wenn es sich etwa am Ende seines vierten Lebensjahres in seiner Muttersprache grammatikalisch regelgerecht, gut verständlich und mit einem altersentsprechenden Wortschatz ausdrücken kann.
Verläuft dieser Spracherwerb deutlich verzögert oder gerät er ins Stocken ist von einer Sprachentwicklungsstörung auszugehen. Es handelt sich hierbei um die am häufigsten umschriebene Entwicklungsstörung.


Die Sprachentwicklung beginnt schon lange bevor ein Kind die ersten Worte spricht. Bereits im Säuglingsalter fallen Kinder mit einem verminderten Lallen auf oder es fehlt die Bevorzugung der prosodischen Merkmale der Muttersprache.
Ein verspäteter Sprechbeginn, die Ausbildung eines reduzierten Wortschatzes oder eine fehlerhafte Satzbildung können auf eine Spracherwerbsstörung hinweisen.


Wichtige Anzeichen von Sprachentwicklungsstörungen in bestimmten Altersstufen
[nach W. von Suchodoletz (2008). Sprech- und Sprachstörungen. In F. Petermann (Hrsg), Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie.Göttingen: Hogreve.]

  Lebensjahr

  Kernsymptome

  1. Lebensjahr

  verspätetes und vermindertes Lallen

  2. Lebensjahr

  verminderter Wortschatz

  3. Lebensjahr

  verminderte Äußerungslänge

  4. bis 6. Lebensjahr

  syntaktische und morphologische Fehler

  nach dem 6.
  Lebensjahr

  Produktion nur kurzer, einfacher Sätze,

  Probleme beim Erzählen oder Aufschreiben von
  Geschichten

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